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Geotools für Kleinbauern: COINS-Workshop erforscht nachhaltige Landnutzung in Ghana mit digitalen Geotools

Wie können digitale Werkzeuge und Geodaten Kleinbauern in Westafrika unterstützen und nachhaltige Landnutzung fördern? Wie können solche Werkzeuge zielführend an den Mann bzw. an die Frau gebracht werden?

Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Feldarbeit im Norden Ghanas, die das RUB-Team (Stefanie Steinbach, Valerie Graw, Niels Dedring und Andreas Rienow) des Projekts COINS gemeinsam mit Partnern des ILR der Universität Bonn, ACRE Africa und dem ghanaischen Partner Savanna Agricultural Research Institute (SARI) organisierte.

Ziel war es, Landwirten in Tamale, Ghana, durch praxisorientierte Schulungen den Einsatz digitaler Tools näherzubringen und sie so bei einer effizienteren Flächennutzung zu unterstützen. Denn die genauen Feldgrößen und damit auch die benötigten Mengen an Saatgut, Düngemitteln und Pestiziden sind häufig nur geschätzt. Auch ist die Agrarlandschaft der Region hochvariabel, sodass sich die Aufteilung der eigenen Felder in Mais, Okra, Soja oder andere Anbaufrüchte häufig mit der Saison ändert.

Im Rahmen eines gendersensitiven Ansatzes erhielten die Teilnehmenden eine Einführung in die smartphonegestützte Kartierung ihrer Felder, was sowohl zur besseren Flächennutzung als auch zur Stärkung ihrer wirtschaftlichen Eigenständigkeit beitragen soll. In den Tagen nach dem Workshop konnte die Methode gemeinsam mit den Landwirten direkt auf deren Feldern getestet werden. Hierbei wurden Herausforderungen erfasst und dokumentiert, die wertvolle Einblicke für die Weiterentwicklung der Lernmaterialien sowie ein geplantes Videotutorial liefern.

Darüber hinaus fanden Aufnahmen der Landbedeckung und der Schwebstoffbelastung kleiner Reservoire statt, welche besonders in der Trockenzeit eine zentrale Rolle für die Wasserverfügbarkeit spielen. Die dabei erhobenen Daten fließen in Fernerkundungsmodelle ein, um Ansätze zur Überwachung und nachhaltigen Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen zu fördern.

Im Austausch mit lokalen Projektpartnern wie dem West African Science Service Centre on Climate Change and Adapted Land Use (WASCAL), dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und relevanten Akteuren aus der Startup- und Innovationsszene wurden weitere Schritte für die Umsetzung des COINS-Projekts besprochen; darunter die Organisation eines Hackathons, der für 2025 in Ghana geplant ist und die Entwicklung lokal adaptierter digitaler Ansätze fördern soll.

Studierende der Geographie und verwandter Disziplinen (Informatik, Agrarwissenschaften, Umweltwissenschaften etc.) können sich gerne im Rahmen von Studienprojekten und Abschlussarbeiten einbringen. Interessierte Studierende wenden sich bitte an Jun-Prof. Dr. Andreas Rienow oder Jun.-Prof. Dr. Valerie Graw.

COINS wird vom BMBF unter dem Förderkennzeichen 01LL2204E von 2022-2026 gefördert: Projektseite COINS – Digitale Technologien unterstützen die nachhaltige Intensivierung von Anbaumethoden in Westafrika