Valerie Graw studierte Geographie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und promovierte am Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) der Universität Bonn in Kollaboration mit dem International Food Policy Research Institute (IFPRI) in Washington D.C., USA, zu den Kopplungseffekten von Land Degradation, Landnutzungswandel und Marginalität in Kenia mit Methoden der Fernerkundung und GIS. Neben Kenia forschte sie während ihrer Dissertationsarbeiten auch in Äthiopien und Ghana. Als wissenschaftliche Koordinatorin des Zentrums für Fernerkundung der Landoberfläche (ZFL) der Universität Bonn leitete sie unter anderem Projekte in verschiedenen Ländern in Sub-Sahara Afrika und Südamerika. Im Mai 2020 wechselte sie als Postdoktorandin an die Ruhr-Universität und setzte verstärkt einen Fokus auf die Erforschung urbaner Systeme. So bildet die Analyse von gekoppelten Mensch-Umwelt-Systemen über räumliche und zeitliche Ebenen hinweg auch den Schwerpunkt ihrer Juniorprofessur.
Ferner untersucht sie, welche Risikofaktoren ein stabiles System ins Wanken bringen können und wie sichere und gerechte planetare Grenzen gemessen werden können. „Die Fernerkundung leistet schon heute einen wichtigen Beitrag zum Katastrophenrisikomonitoring, gerade im urbanen Raum gilt es, Resilienzen quantifizieren zu können und das Monitoring zu verbessern. Hier werden uns auch Methoden der künstlichen Intelligenz weiterhelfen umfangreiche Datenmengen zu verarbeiten.“
Die Juniorprofessur mit Tenure Track wird für die kommenden sechs Jahre mit rund 1,7 Millionen Euro von der VolkswagenStiftung gefördert und wird maßgeblich die Forschung und Arbeit der Erdsystemwissenschaften an unserer Fakultät und der RUB insgesamt stärken. Frau Graw freut sich auf die Zusammenarbeit und den Austausch nicht nur am Geographischen Institut, sondern auch fakultätenübergreifend, „denn genau dort, im gemeinsamen Arbeiten mit Wissenschaftler:innen aus verschiedenen Fachdisziplinen, entsteht innovative Forschung, welche uns helfen wird die komplexen gekoppelten Mensch-Umwelt-Systeme besser zu quantifizieren und zu verstehen“.