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Valentin Klaus neuer Professor in der physischen Geografie

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© Michael Schwettmann
© Michael Schwettmann

Seit August 2024 ist Valentin Klaus Professor für Stadtökologie und Biodiversität am Geographischen Institut. Er tritt damit die Nachfolge von Prof. Thomas Schmitt an, der von 1999 bis 2023 die Professur für Physische Geographie/Landschaftsökologie innehatte. Die neue Professur bezieht nun stärker urbane Lebensräume ein. Allerdings werden auch die nicht-urbanen Lebensräume der Agrarlandschaft in Lehre und Forschung nicht zu kurz kommen.

Valentin Klaus hat an der Universität Münster an Institut für Landschaftsökologie studiert und promoviert. Er entwickelte dabei einen Schwerpunkt in der Vegetationskunde, mit einem Fokus auf Biodiversität und Grünlandökologie. Er forschte lange Jahre in den Biodiversitäts-Exploratorien (Biodiversitäts-Exploratorien – Forschung für biologische Vielfalt), einer DFG-geförderten Forschungsplattform zur funktionellen Biodiversitätsforschung in Deutschland. In dieser Zeit entwickelte Valentin Klaus die Stadtökologie als zusätzliches Forschungsfeld.

Für seine Habilitation wechselte er in die Schweiz an die ETH Zürich. Er arbeitete dort am Department für Umweltsystemwissenschaften unter anderem an der Renaturierung von Ökosystemen, einer nachhaltigen Landnutzung, den Auswirkungen des Klimawandels auf Agrarökosysteme und der Bereitstellung von Ökosystemdienstleistungen. Auch die gesellschaftliche Akzeptanz naturnaher urbaner Lebensräume und Möglichkeiten der ökologisch orientierten Grünflächenpflege waren Teil seiner Forschungsarbeiten.

Seit einigen Jahren ist Valentin Klaus einer der Sprecher des Arbeitskreises Stadtökologie der Gesellschaft für Ökologie (Stadtökologie | GfÖ - Gesellschaft für Ökologie). Er möchte dort mit seinen Kolleginnen die stadtökologisch Forschenden vernetzen und interdisziplinäre Projekte sowie den Austausch mit der Praxis fördern.

Zuletzt arbeite Valentin Klaus zusätzlich bei Agroscope, dem Schweizer Kompetenzzentrum für die landwirtschaftliche Forschung. Die Anknüpfung an die Agrarwissenschaften war für ihn eine lehrreiche Zeit. Die Herausforderungen des Biodiversitätsschutzes können eben nicht isoliert betrachtet werden, sondern müssen als Teil eines Systems, in dem auch die Nahrungsmittelproduktion eine wichtige Rolle spielt, gesehen werden.

Für seine zukünftige Arbeit am Geographischen Institut plant Valentin Klaus Schwerpunkte sowohl in der stadtökologischen Forschung wie auch zur Biodiversität in der Kulturlandschaft. Experimente werden beispielsweise innovative Begrünungen von Städten erproben, um deren Auswirkungen auf Natur und Mensch beobachten zu können.„Bochum und das Ruhrgebiet bieten hierfür ideale Bedingungen.“, begeistert sich Valentin Klaus.

Er ergänzt, „Wir werden in der Gruppe der Schwerpunkt auf Vegetationsökologie legen, interessieren uns aber auch für verwandte Themen wie Mensch-Umwelt-Interaktionen und ökosystemare Ansätze, bei denen alle Teile des Ökosystems in die Untersuchung miteinbezogen werden.“ So soll die neue Gruppe zahlreiche Brücken zu anderen Forschungsgebieten am Geographischen Institut sowie darüber hinaus aufbauen.

Valentin Klaus freut sich über seine neue Tätigkeit in Bochum und fährt fort mit „‘Beton blüht doch‘ ist schon richtig. Wir möchten aber in Zukunft auch ganz viele Blüten in den bisher oft noch wenig artenreichen Grünflächen der Uni sehen.“ Die Unileitung hat bereits ihr Interesse anstärker ökologisch ausgerichteten Grünflächen bekundet. „Wenn wir in der Metropolregion Rhein-Ruhr sowohl die Biodiversität als auch die Erholungs- und Aufenthaltsqualität steigern, dann erreichen wir eine Synergie die sowohl für den Menschen als auch die Natur gewinnbringend ist.“, schließt Valentin Klaus.



05. August 2024
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Autor:in:
Astrid Seckelmann

Schlagworte:
Stadtökologie und Biodiversität, GI-News, Standard