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Don't leave space to the billionaires – der Satellitendaten Workshop auf der re:publica

Satworkshopmoos24
Nicolai Moos (RUB) bei seinem Satellitendaten Workshop auf der re:publica
Nicolai Moos (RUB) bei seinem Satellitendaten Workshop auf der re:publica

Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen der Menschheit. Damit Jugendliche ihm etwas entgegensetzen können, starteten die Gesellschaft für Informatik in Berlin und die Universitäten Paderborn und Bochum am 1. Juni 2023 das Pilotprojekt „Climate Data Entrepreneurial Club“ (CDEC). Darin können Schüler:innen Expertise in Informatik, Erdbeobachtung und Entrepreneurship erwerben, um eigene Nachhaltigkeitsprojekte anzustoßen und prototypisch umzusetzen. Auf der re:publica - der europaweit größten Konferenz zur digitalen Gesellschaft - konnten im Rahmen eines Workshops am 27.05.2024 etwa 30 Teilnehmende die Grundlagen im Umgang mit Satellitendaten erlernen und im Anschluss an einige Demos ein frei gewählte Region hinsichtlich unterschiedlicher klimatischer Kenngrößen erkunden.

Etwa 10.000 aktive Satelliten umkreisen täglich unseren Planeten und erfüllen dabei vielfältige Aufgaben. Sie übertragen Daten, die für die Funktion des Internets unerlässlich sind, spielen eine zentrale Rolle bei der Navigation und liefern hochpräzise Aufnahmen der Erde. Moderne Satelliten erreichen eine geometrische Auflösung von bis zu 0,25 Metern – so detailreich, dass man sogar einen Basketball aus dem All erkennen könnte. Es ist daher wenig überraschend, dass das Interesse an unbemannter Raumfahrt stetig wächst. Fernerkundungsdaten bergen enormes Potenzial für verschiedene Gesellschaftsbereiche, wie Land-, Fischerei- und Forstwirtschaft, Stadt- und Landesplanung sowie Natur- und Umweltschutz. Dennoch kommen diese Daten in der Gesamtbevölkerung kaum an, obwohl sie meist frei zugänglich sind. Gerade für die Innovationskraft ist es entscheidend, diese Daten aus dem Silo der Fachexpert:innen und Milliardär:innen herauszuholen und Menschen zu befähigen sich diese Datensätze zu nutzen zu machen. Ziel des Workshops auf der re:publica war es daher, Menschen für den Nutzen von Fernerkundungsdaten und deren Bedeutung für die Bekämpfung des Klimawandels zu sensibilisieren und einen einfachen Zugang zu diesen Datenquellen zu ermöglichen.

Nach einer kurzen thematischen Einführung durch Dr. Nicolai Moos vom Geographischen Institut konnten die Teilnehmenden anhand vielfältiger Beispiele wie der Abholzung des Amazonas-Regenwaldes und dem Schmelzen des Aletschgletschers die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten von Satellitendaten kennenlernen und ausprobieren. Besonders spannend war die anschließende Erkundung des eigenen Heimatortes, die jede:r Teilnehmer:in mit einem Andenken abschließen konnte.

Das positive Feedback und das hohe Interesse zeigten deutlich, dass Satellitendaten einen spannenden und niedrigschwelligen Einstieg in die Daten- und Digitalkompetenz bieten. 

Die Materialien sowie eine kurze Beschreibung zur Installation der notwendigen Softwarepakete sind hier zu finden: https://ruhr-uni-bochum.sciebo.de/s/ObcMC5LO6QJ04hs#editor



09. Juni 2024
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Autor:in:
Dr.Nicolai Moos

Schlagworte:
Interdisziplinäre Geoinformationswissenschaften, GI-News