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Druckwelle auch in Bochum messbar

19. January 2022

Am 15.01 um 5:14 Uhr Mitteleuropäischer Zeit brach im pazifischen Inselstaat Tonga der Tiefseevulkan Hunga Tonga-Hunga Ha'apai aus. Die gewaltige Druckwelle des stärksten Vulkanausbruchs seit der Eruption des Pinatubo auf den Philippinen im Jahr 1991, erreichte circa. 15 Stunden später auch Deutschland. Von Norden kommend rollte die Druckwelle in Richtung Süden, was sich auch in unseren Messinstrumenten bemerkbar machte. Deutlich zu erkennen ist der rapide steigende Luftdruck gegen 20 Uhr. Der vorherrschende Luftdruck stieg um 1,2 hPa an, ehe er danach wieder abfiel. Der entsprechende spontane Anstieg ist nicht durch die ansonsten sehr ruhige Hochdruckwetterlage zu erklären. Ein solch geringer Anstieg ist für den Menschen allerdings nicht spürbar und somit lediglich für die sensiblen Barographen zu messen. Gegen 3 Uhr nachts am Folgetag ist ein weiterer - wenn auch schwächerer - Anstieg des Luftdrucks zu erkennen. Dies ist durch die zweite Druckwelle zu erklären, welche allerdings aus Süden kam. Diese hatte eine größere Distanz um den Globus zurückzulegen. Die Ausbreitung der Druckwelle des Vulkans erfolgte mindestens noch bis zum 18.01, allerdings sind die Luftdruckveränderungen so gering, dass sie in den zehnminütigen Werten nur schwer zu erkennen sind und Einflüsse der Änderung der Großwetterlage diesem Effekt entgegenwirken.
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