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Ruhr-Lecture über den Flussumbau der Emscher

12. October 2017

In keinem Fluss des Ruhrgebiets lässt sich die jüngere Geschichte der Region so gut ablesen wie in der Emscher. Der einst über 100 km lange Flusslauf wurde auf rund 80 km begradigt und, entscheidender, diente ab der Mitte des 19. Jahrhunderts als Kloake in die das Abwasser der Region und die Grubenwasser der Bergwerke geleitet wurde. Als die Seuchengefahr der Kloake stieg und weil die angrenzenden Gemeinden mit der Bearbeitung des Problems überfordert waren, wurde 1899 die Emschergenossenschaft gegründet, deren Aufgabe es war, die Situation zu verbessern. Am Prinzip der offenen Abwasserentsorgung wurde aber festgehalten und bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts galt die Emscher als der dreckigste Fluss Deutschlands. Seither und noch einmal verstärkt seit dem Jahr 1992 hat sich die Lage aber stetig verbessert. Aus der einstigen Köttelbecke ist im Rahmen des Emscherumbaus ein Vorzeigefluss geworden, der seine industrielle Geschichte nicht verbergen kann und trotz des sogenannten „ökologischen Umbaus“ noch immer mehr als Kultur denn als Natur zu betrachten ist.
Die diesjährige Ruhr-Lecture widmet sich diesem beispielhaften Umbau aus verschiedenen Perspektiven. Dabei freuen wir uns insbesondere, dass nicht allein verschiedene wissenschaftliche Disziplinen über den Umbau sprechen, sondern Wissenschaft und Praxis in einen Dialog treten. Denn auch dafür steht die Transformation der Emscher: das Bewusstsein, dass die großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts nicht isoliert angegangen werden können. Wir freuen uns, wenn wir Sie bei den sechs Veranstaltungen in Essen, Dortmund und Bochum begrüßen dürfen.

Der Programmflyer ist hier zu finden:

Zum Poster:

Hinweis zur TUL-Seite:

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