Künstliches Licht ist untrennbar mit menschlichen Aktivitäten verbunden und liefert daher Informationen, die ergänzend zu denen dienen, die über Infrarot-, Radar- oder sichtbare Bandaufnahmen der Erde während des Tages gewonnen werden können. Die Arbeitsgruppe wird Methoden entwickeln, um Informationen aus den spektralen, zeitlichen und räumlichen Mustern künstlicher Lichtemissionen zu gewinnen, das Verständnis der systematischen Variabilität von Lichtemissionen von Ort zu Ort und im Laufe der Zeit zu verbessern und die europäischen Initiativen zur Entwicklung von Satelliten der nächsten Generation , die speziell für die Beobachtung von Nachtlichtern konzipiert sind, voranzutreiben.
Prof. Kyba wird für sein Projekt „LongNight“ mit einer fünfjährigen Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen des Heisenberg-Programms unterstützt. Zwei der konkreten Ziele der Förderung sind die Entwicklung von Bachelor- und Master-Kursen zum Thema „Nachtlichtfernerkundung“ und die Erforschung der Gründe für die großen Unterschiede in den beobachteten Pro-Kopf-Lichtemissionen verschiedener europäischer Länder und Städte.
Um die Vernetzung unter Wissenschaftler*innen zu verbessern, die sich für die Forschung mit Nachtlichtdaten interessieren, startet die Arbeitsgruppe eine Online-Seminarreihe mit Vorträgen von Forscher*innen aus aller Welt. Das erste Seminar am 6. Oktober wird von amerikanischen Forscher*innen gehalten, die sich mit der Elektrifizierung in Entwicklungsländern befassen. Beim zweiten Seminar am 3. Dezember werden Schweizer Forscher die Möglichkeiten des SDGSAT-1 für ökologische Anwendungen vorstellen.
Die Arbeitsgruppe wird auch die weitere Arbeit der Citizen Scientists im Rahmen des seit 2018 laufenden Projekts „Nachtlichter“ unterstützen. Interessierte Bürgerinnen und Bürger, die sich dem Projekt anschließen möchten, wenden sich bitte an Lea Morgenroth.
In Kürze wird eine finanzierte Doktorandenstelle zum Thema Nachtlichtfernerkundung ausgeschrieben. Externe Forscher*innen, die im Rahmen eines Forschungsaufenthalts, einer Entsendung oder eines Sabbaticals mit der Gruppe zusammenarbeiten möchten, werden gebeten, sich an Prof. Kyba zu wenden.