„Umbau statt Neubau“ ist eine der wichtigen Empfehlungen für nachhaltige Stadtentwicklung: Baumaterialien wiederverwenden, graue Energie einsparen, goldene Energie (=immaterielle, identitätsstiftende Werte eines Gebäudes) nutzen. Dem Umbau stehen aber viele Herausforderungen entgegen. Dazu gehören z. B. ganz praktische Probleme wie der Umgang mit Schadstoffen und das Aufbereiten von Baumaterialien. Aber auch mentale Hürden müssen überwunden werden: Wie viel Aufwand ist ein heruntergekommenes Haus wirklich wert? Was denkt die Nachbarschaft darüber?
Diesen Fragen stellt sich das „Umbaulabor“ in Gelsenkirchen-Ückendorf, welches Geographie-Masterstudierende jetzt im Rahmen der von Svenja Haferkamp (GEBAG Duisburg) und Astrid Seckelmann geleiteten Veranstaltung „Wohnungspolitik im Wandel“ besuchen duften. Das Labor wird von „Baukultur NRW“ betrieben und experimentiert mit unterschiedlichen Lösungsansätzen. Peter Köddermann und Santana Gumowski, die das Projekt leiten und koordinieren, hatten jedoch nicht zum Ziel, den Studierenden Fakten zu vermitteln, sondern wollten diese vielmehr dazu inspirieren, sich selbst Gedanken zu dem Thema zu machen, eigene Fragen aufzuwerfen und mögliche Antworten zu suchen.
Dazu diente auch der spannende Stadtrundgang durch Gelsenkirchen-Ückendorf, das sich trotz vieler städtebaulicher Problemlagen zunehmend zu einem Standort von Kunst und Kreativität entwickelt. Zu den ungewöhnlichen Entwicklungen dort gehören z. B. ein Skatepark in einem ehemaligen Supermarkt und eine Buchhandlung mit einem mobilen Angebot.
Wer mehr über das Projekt wissen möchte, kann sich hier informieren oder im Juni am Programm zu „25 Jahre Baukultur NRW“ teilnehmen.
Baukultur Nordrhein-Westfalen ist ein gemeinnütziger eingetragener Verein, der vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert wird.