Am 21.02.2025 wurde ein neues freiverfügbares Datenprodukt zur Bodenversiegelung NRW durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) im Rahmen einer Fachveranstaltung der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Veranstaltung fand in der Geschäftsstelle des LANUV in Duisburg mit etwa 25 Personen vor Ort und rund 500 online zugeschalteten Personen statt. Der Staatssekretär des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr (MUNV) Viktor Haase und die Präsidentin des LANUV Elke Reichert eröffneten die Veranstaltung.
Die Ergebnisse stammen aus dem Projekt EBOVE (Erfassung der landesweit versiegelten Fläche und Ermittlung des Indikators Bodenversiegelung), dessen Bearbeitung durch Jan-Philipp Langenkamp und Max Kreke in der Arbeitsgruppe für Interdisziplinäre Geoinformationswissenschaften unter Leitung von Jun-Prof. Dr. Andreas Rienow erfolgte.
Die Bodenversiegelungskarte wurde in Zusammenarbeit mit Fachleuten des LANUV und IT.NRW entwickelt. Zum Einsatz kam ein Open-Source Segmentierungsmodell, welches für die Erfassung der versiegelten Flächen in NRW auf Basis von Luftbildern adaptiert, trainiert und in einen automatisierten Prozess eingebettet wurde. Das Training erfolgte dabei auf Daten der Emschergenossenschaft/Lippeverband, der Stadt Wuppertal sowie eigens erhobenen Daten. Für die Unterstützung bei der Erhebung letzterer geht besonderer Dank an Sohrab Kiani, Eva Meidler, Lara Radeloff und Tom Wiegand.
Für die Auswertung der zehntausenden Luftbilder der NRW-Landesfläche, wurden die Prozesse durch IT.NRW in die Copernicus Dateninfrastruktur (CDI@IT.NRW) überführt. Mit dieser Rechenpower dauerte die Erstellung der Bodenversiegelungskarte etwa drei Tage.
Mit einer Auflösung von 50 cm liefert die Bodenversiegelungskarte erstmals detaillierte Daten für alle Planungsebenen in NRW, von der einzelnen Gemeinde, über den Landkreis bis zur Landesebene. Die Städte mit den höchsten Versiegelungsanteilen sind demnach Herne mit 44,1%, Oberhausen mit 41,6% und Gelsenkirchen mit 39,4%. Demgegenüber stehen die ländlichen Gemeinden der Mittelgebirge wie Dahlem (3,6%), Heimbach (3,7%) oder Hellenthal (3,9%).
Zukünftig soll die Karte in einem Aktualisierungsintervall von zwei Jahren angelehnt an das Bildflugprogramm der Geobasis NRW neuberechnet und damit fortschreitend historisiert werden.
Die Bodenversiegelungskarte NRW ist neben vielen weiteren Planungsinstrumenten eingebettet in den LANUV-Klimaatlas:
https://www.klimaatlas.nrw.de/klima-nrw-pluskarte?&itnrw_layer=BO_VGLBR
Die Kartenanwendung steht ebenfalls als Web-Map-Service und Datendownload zur Verfügung:
https://www.wms.nrw.de/wms/bodenversiegelung_luftbildbasiert
https://www.opengeodata.nrw.de/produkte/umwelt_klima/klima/boden/bodenversiegelung