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Vom Campus in die Welt: Virtual Reality im Geographiestudium

2023-11-05 Vr-projekt Jebbink Bild 1
Studierende scheinbar an der Uni, aber eigentlich doch ganz weit weg. © K. Jebbink
Studierende scheinbar an der Uni, aber eigentlich doch ganz weit weg. © K. Jebbink

Wenn sich jemand umschaut, die/der eben noch auf dem Campus der RUB gewesen ist, und sich plötzlich in der Antarktis wiederfindet, dann hat man vermutlich entweder eine rege Fantasie oder gerade eine Virtual Reality (VR) -Brille auf. Letzteres traf auf die teilnehmenden Studierenden zu, die in den vergangenen drei Jahren am Projekt „#Erweiterte Realitäten“ teilgenommen haben. Von 2020 bis 23 wurde dieses als Teilprojekt der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ durchgeführt, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wurde. Die Perspektive der Geographie wurde durch Dr. Klaus Jebbink (AG Geographiedidaktik) eingebracht. Welche virtuellen Erkundungen erlaubt VR? Wie sind die jeweiligen Räume repräsentiert? Was wird gezeigt? Und was nicht? Welche Formen er Interaktion sind in VR möglich? Und wie lässt sich VR in Lehr-Lern-Situationen gewinnbringend einsetzen? Diesen Fragen widmete sich das Projekt „#Erweiterte Realitäten“, das RUB-intern durch die Professional School of Education im Rahmen (PSE)im Rahmen der „Digitalisierung in der Ausbildung von Lehramtsstudierenden: Orientierung und Gestaltung ermöglichen (DiAL:OGe)“ unterstützt wurde.

Im Rahmen von Seminaren und einer Winter School sammelten Studierende mit Hilfe der VR-Brillen sowie der entsprechenden Software Erfahrungen, wie geographische Aspekte in VR repräsentiert sind: sei es bei einem Stadtbummel im New York, einem Besuch der Orang-Utans auf Borneo, einer Fototour am Machu Pichu in Peru oder beim Eisklettern in der Antarktis. So wirklichkeitsgetreu die Darstellungen dabei auch waren, spätestens als am Südpol plötzlich ein Schneesturm aufkam, was man froh, dass das Erlebte doch „nur“ virtuell stattfand.

„Das spannende dieses Projektes war – neben den Inhalten –“, so Klaus Jebbink im Rückblick, „auch die Tatsache, dass es in Kooperation mit Kolleginnen und Kollegen aus der Geschichtsdidaktik, der Sportdidaktik sowie den Erziehungswissenschaften realisiert wurde. Auf diese Weise vereinten sich in dem Projekt ganz unterschiedliche Perspektiven auf die jeweiligen Anwendungen. Das Fach Sport brachte Gedanken dazu ein, wie der Körper in VR repräsentiert wird und wie dieser in VR agiert. Das Fach Geschichte zeigte auf, wie kritisch bestimmte Inhalte zu hinterfragen und zu reflektieren sind, z.B. wenn die Anwendung suggeriert, dass man tatsächlich gerade im alten Rom gewesen sei – ohne zu erwähnen, dass man lediglich gesehen hat, wie sich die Entwickler der Software (im Jahr 2023) vorstellen, wie es im alten Rom gewesen ist.“

Alle beteiligten Fächer sind sich im Rückblick einig, dass es sich bei VR um eine spannende, motivierende Technik handelt, die aber nicht die Heilsversprechen einlösen kann, mit denen die Verwendung von VR oft verbunden ist. Auch konnte ein kritischer Blick auf die Technik und die entsprechenden Anwendungen gewonnen werden, der den zukünftigen Umgang mit VR – insbesondere in Lehr-Lern-Situationen - hilfreich sein wird, damit ein gewinnbringender Einsatz möglich wird.



06. November 2023
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Autor:in:
Astrid Seckelmann

Schlagworte:
Geographiedidaktik, GI-News
Studierende scheinbar an der Uni, aber eigentlich doch ganz weit weg.. K. Jebbink.