NACH OBEN



Doktoranden:innen Kolloquium WS 22/23

standard – 18. November 2022

„Zum Verhältnis von Quartier und mentaler Gesundheit“
Tom Meyer
Ausgehend von internationalen Forschungsergebnissen kann angenommen werden, dass das Quartier als Lebensmittelpunkt einen Einfluss auf die mentale Gesundheit nimmt, und somit einen Beitrag zur Verstärkung oder Verringerung auf der Individualebene ohnehin vorhandener gesundheitsbezogener Ungleichheiten leistet. Bisher ist hierzulande jedoch wenig darüber bekannt, wie groß der Einfluss spezifischer Kontexte auf die Individualgesundheit ist und welche Prozesse zwischen Quartier und Bewohnerschaft vermitteln. Dies kann auf a) eine fehlende Systematisierung des Forschungsfelds, b) eine unzureichende Differenziertheit quantitativer Analysen und c) einen Mangel qualitativer Studien zurückgeführt werden. Der Vortrag setzt hier an, indem die Konzeptualisierung und erste Ergebnisse des Dissertationsprojektes vorgestellt werden, die die genannten Forschungslücken adressieren.

„Schulsegregation im Kontext der freien Grundschulwahl“
Andreas Wettlaufer
Grundschulsegregation geht in der Regel mit einer ausgeprägten Konzentration der Schüler:innen nach sozioökonomischen und ethnischen Merkmalen einher. Je stärker die Konzentration, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zu sog. Kompositionseffekten kommt. Diese führen zu einer weiteren Verringerung der ohnehin geringeren Bildungschancen von Kindern aus Familien mit niedrigem Sozialstatus und/oder Migrationshintergrund. Mit der Einführung der freien Grundschulwahl hat NRW als erstes Bundesland die verbindlichen Schuleinzugsbereiche vollständig aufgehoben. Der Vortrag geht anhand einer Fallstudie den Fragen nach, in welchem Ausmaß die freie Grundschulwahl von verschiedenen sozialen Gruppen genutzt wird und welche Folgen sich daraus für die Grundschulsegregation ergeben.

„Der Einfluss neurowissenschaftlicher Prozesse auf die Entstehung kognitiver Karten“
Annika Korte
Viele Alltagsaktivitäten erfordern die Orientierung und Navigation in bekannten und unbekannten Umgebungen. Dabei spielen Karten und 3D-Visualisierungen dieser Umwelt als externe Hilfsmittel eine wichtige Rolle. Die kognitive Karte einer Umgebung entsteht durch die Auseinandersetzung mit eben diesen Hilfsmitteln, eine möglichst akkurate kognitive Karte hilft Fehler bei der Navigation und Zielfindung in der echten Umwelt möglichst gering zu halten. Der Vortrag geht der Frage nach, welche Auswirkungen kognitive Effekte wie der „Landmark Attraction Effect“ oder das „Categorical Adjustment Model“ auf bestimmte Aspekte kognitiver Karten haben. Zudem wird ein Ausblick über Zusammenhänge zwischen den Eigenschaften der „Grid Cells“ im entorhinalen Kortex und der Orientierung und Navigation im Raum sowie der Einfluss einer direkten Adressierung dieser Eigenschaften durch kartographische Gestaltungsmittel vorgestellt.

 



Alle News

Autor:
Ingo Tertel

Schlagworte:
Standard
. .
. .
. .