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Zukunft der nächtlichen Beleuchtung in Bochum: Diskussion und Aufruf zum Handeln

26. September 2022

Am Donnerstag, den 22. September, organisierte der Bochumer MINT-Cluster eine öffentliche Veranstaltung zum Thema Bochums Licht bei Nacht, die im Planetarium Bochum stattfand. Die Veranstaltung begann mit einer kurzen Präsentation von Planetariumsleiterin Susanne Hüttemeister, gefolgt von einem 40-minütigen Vortrag von GI-Postdoc Christopher Kyba über die Auswirkungen der Lichtverschmutzung und wie diese minimiert werden kann. Dieser Vortrag war gleichzeitig der offizielle Startschuss für die Bochumer Messkampagne "Nachtlichter". Ziel der Aktion ist es, zu untersuchen, inwieweit sich die Werbetreibenden an das neue Energieversorgungssicherheitsgesetz halten, das vorschreibt, dass die meisten Leuchtreklamen nach 22:00 Uhr ausgeschaltet werden müssen.

In einer 30-minütigen Pause stellten Mitglieder des MINT-Clusters an Tischen im Foyer des Planetariums ihre Arbeit vor. Der Abend endete mit einer Podiumsdiskussion zwischen Kyba, Kriminalhauptkommisar Sebastian Meyer (Kommissariat Kriminalprävention/Opferschutz) und Sebastian Leiding (Experte für "smarte Beleuchtungskonzepte" bei Stadtwerke Bochum Netz), die von Hüttemeister moderiert wurde. Die Podiumsteilnehmer diskutierten über die Zukunft der Beleuchtung und die Reduzierung der Lichtverschmutzung in Bochum.

Christopher Kyba ist seit September 2022 als Postdoc in der Interdisziplinären GI-Forschungsgruppe tätig. Er kommt vom Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ in Potsdam, wo er seit 2014 beschäftigt war, zum GI. Er ist ausgebildeter Physiker und forscht im Bereich der Quantifizierung von Kunstlicht in der Außenwelt. Seine aktuelle Forschung konzentriert sich vor allem auf zwei Fragen: Welche Beleuchtungsanwendungen sind für das von Satelliten gesehene Licht verantwortlich und was verursacht die beobachteten Veränderungen der Kunstlichtemissionen über verschiedene Zeitskalen. Er geht diesen Fragen mit Hilfe einer Vielzahl von Datenquellen nach, darunter Satelliten, Luftaufnahmen, bodengestützte Beobachtungen des Himmelslichts und freiwillige geografische Informationen von Bürgerwissenschaftlern. Er war federführend bei der Entwicklung mehrerer Anwendungen und Datenportale für Bürgerwissenschaftler, darunter die Bürgerforschungsanwendungen Nachtlichter und Verlust der Nacht sowie die Webanwendungen My Sky at Night und Radiance Light Trends. Anfang dieses Jahres wurde er von der Society of Light at Lighting mit dem Leon Gaster Award für ein innovatives Fernerkundungsexperiment mit intelligenter Straßenbeleuchtung ausgezeichnet, und diesen Sommer wurde das Nachtlichter-Projekt von der Falling Walls Foundation zum Gewinner in der Kategorie Wissenschafts- und Innovationsmanagement erklärt.

Diese Meldung wurde aus dem Archiv der bis Oktober 2022 aktiven Instituts-Homepage importiert. Bilder, Formatierungen und Links sind ggf. inkorrekt oder fehlen.