Linus Holtermann zelebrierte den Höhepunkt seines Promotionsverfahrens mit einer erfolgreichen Disputation am Freitagnachmittag. In seinem 20minütigen Vortrag ging er der Frage nach, ob regionalökonomische Resilienz ein sinnvolles Konzept zur empirischen Analyse der Wirkung von externen Schocks ist. Das Konzept der Resilienz wurde nach der Großen Rezession von 2008/2009 von der Regionalökonomik und Wirtschaftsgeographie adaptiert und erhält durch die aktuelle Pandemie neue Nahrung. Das Hybridformat der Disputation bedeutete, dass der Kandidat und die Promotionskommission sich im geräumigen und gut klimatisierten Sitzungssaal der Fakultät verteilten, während Gutachter Prof. Alkis Otto von der HSBA Hochschule der Hamburger Wirtschaft ebenso per Zoom zugeschaltet war wie ein Dutzend interessierter Gäste.
In seiner Dissertation hatte er zuvor die Wirkungen von rezessiven Schocks und Wetteranomalien auf das regionale Wirtschaftswachstum sowie die nach Phasen und Ebenen differenzierten Einflussfaktoren der Resilienz untersucht. Aufbauend auf Linus Holtermanns Vorarbeiten am Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut, war die kumulative Dissertation mit vier veröffentlichten Zeitschriftenbeiträgen und einem eingereichten Manuskript von 2016-2020 in der Mini-Arbeitsgruppe „Resilienz“ entstanden, die Linus Holtermann gemeinsam mit Dr. Christian Hundt in der Arbeitsgruppe Stadt- und Regionalökonomie des Geographischen Instituts bildete. Über die herausragende Publikation in dem renommierten Journal Global Environmental Change wurde bereits in einer früheren Meldung berichtet.
Im Vortrag und in der anschließenden Diskussion war Linus Holtermann jederzeit Herr der Lage und beantwortete die Fragen der Promotionskommission präzise, differenziert und reflektiert, woraus sich ein gehaltvolles Fachgespräch ergab. Zur Kommission unter Leitung von Dekan Prof. Wolfgang Friederich gehörten neben Prof. Otto Prof. Matthias Kiese, Prof. Tobias Licha (Hydrogeochemie) als fachfremder Gutachter sowie Dr. Astrid Seckelmann als Protokollantin an. Nach Abschluss der erfolgreichen Disputation und der anschließenden Beratung der Kommission verkündete der Dekan das Ergebnis, seitdem darf der Kandidatin Dr. Holtermann genannt werden. Um diesen Titel selbst zu führen, muss Linus Holtermann aber zunächst noch der Veröffentlichungspflicht für seine Dissertation nachkommen. Die sonst üblichen Feierlichkeiten mussten zwar zunächst ausfallen, werden aber bei nächster Gelegenheit nachgeholt.
Bochum, 8. Februar 2021
Prof. Dr. Matthias Kiese