NACH OBEN



Neu gegründete Arbeitsgruppe „Digitalisierung der Lehre“

09. August 2019

Bei Pinguinen könne man beobachten, dass sie ihr Leben in zwei Medienwelten führen. Das eine Medium sei das Wasser und das andere das Land. Mit dieser Analogie führt Muuß-Merholz in seinen Essay „Der große Verstärker. Spaltet die Digitalisierung die Bildungswelt?“ (2019) ein. Dieses Bild der zwei Medienwelten ist auch für die Auseinandersetzung mit der Digitalisierung in der Lehre sehr gewinnbringend. Kern ist es, das Spezifische der neuen Medienwelt herauszuarbeiten und die Potenziale hervorzuholen, um anschließend neue Konzepte gleichberechtigt in die Lehre einzubringen. Muuß-Merholz führt einen weiteren Gedanken an, der deutlich macht, dass es nicht um eine Konkurrenz zwischen den Medienwelten geht:
„Schwierig wird es immer dann, wenn wir etwas nicht nur vergleichen, sondern als besser oder schlechter einstufen wollen. Denn die Medienwelten können nicht immer mit demselben Maßstab gemessen werden. Sie folgen unterschiedlichen Naturgesetzen.“
Dieser Aspekt ist auch dem neuen Team sehr wichtig, denn er ist Grundlage für konstruktiven Austausch im Institut und für eine aktive Auseinandersetzung mit der Digitalisierung, die kein statischer Zustand ist. Es muss ausprobiert, erkundet und erprobt werden. Ein Bewusstsein für die Vorzüge der beiden Medienwelten kann auch der analogen Medienwelt Aufschwung geben, indem die Besonderheiten neu gedacht und gezielt eingesetzt werden. Angelika Neudecker und Nikolai Rohmann arbeiten nun seit Anfang Juli 2019 in der neu geschaffenen Arbeitsgruppe „Digitalisierung der Lehre“, die sich mit dem beschriebenen Entwicklungsfeld theoretisch und praktisch auseinandersetzt. Das Team ist noch nicht vollständig und zukünftig kommen zwei Mitarbeiter*innen hinzu. Angelika Neudecker ist promovierte Geographin und vertritt innerhalb des Teams die Belange der Humangeographie. Sie hat ihren Schwerpunkt in der Umsetzung des „Inverted-Classroom“ Ansatzes, der Förderung der Medienkompetenz und dem pädagogisch sinnvollen Ausschöpfen der in Moodle integrierten Lehr- und Lernelemente. Nikolai Rohmann ist Lehrer für Geographie und Deutsch und vertritt innerhalb des Teams die Geographie-Didaktik. Aktuell erprobt er vor allem digitale Tools zur Förderung der Partizipation in Seminaren und Vorlesungen und hilft bei Interesse zu diesem Schwerpunkt gern weiter. Fernerhin entwickelt er Konzepte für den Bereich der Didaktik, die den experimentellen Charakter von Seminaren bezogen auf digitale Kompetenzen stärken soll. Kontakt: digitalisierung-geographie@rub.deOpens window for sending email
Zitiertes Essay: Muuß-Merholz, Jöran (2019): Der große Verstärker. Spaltet die Digitalisierung die Bildungswelt? In: APuZ, 69. Jahrgang, 27-28, S. 4-10.
Diese Meldung wurde aus dem Archiv der bis Oktober 2022 aktiven Instituts-Homepage importiert. Bilder, Formatierungen und Links sind ggf. inkorrekt oder fehlen.