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Linus Holtermann schockt die Wirtschaftsgeographie

29. April 2019

Alle zwei Jahre versammeln sich die deutschsprachigen Wirtschaftsgeographen auf Schloss Rauischholzhausen, der Tagungsstätte der Justus-Liebig-Universität Gießen. Unter den 25 Vorträgen des zweitägigen Programms befand sich auch in diesem Jahr mit Linus Holtermann wieder ein Referent des Geographischen Instituts der RUB. Der studierte Ökonom schockte die versammelten Wirtschaftsgeographen mit der gemeinsam mit Marie-Christin Rische (Hamburgisches Weltwirtschaftsinstitut und Universität Hamburg) durchgeführten makroökonomischen Modellierung der Auswirkungen von Wetter-Schocks auf das regionale Wirtschaftswachstum in Europa. Ihre Ergebnisse zeigen, dass das regionale Wachstum in Abhängigkeit von den klimatischen Ausgangsbedingungen unterschiedlich auf zwischen den Jahren schwankende Temperaturen reagiert. Große urbane Agglomerationen zeigen eine größere Resilienz gegenüber Wetter-Schocks, und die Auswirkungen von Temperaturveränderungen auf das regionale Wachstum wird durch die Sektoralstruktur der Regionalökonomien moderiert. Die Resonanz des Publikums war vielfältig und dokumentierte große Unterschiede in der Resilienz gegenüber dem exogenen Schock dieses Vortrags. Während einige von der Menge der Daten mit rund 2,2 Milliarden Beobachtungen sowie der Qualität der Modellierung tief beeindruckt waren ("Nature-Potenzial"), reagierten andere Geograph/innen mit Unverständnis für makroökonomische Modelle und teils emotionaler Ablehnung jeglicher Form von Naturdeterminismus. Oder wie schon Oscar Wilde sagte: "There is only one thing worse than being talked about, and that is not being talked about."
Diese Meldung wurde aus dem Archiv der bis Oktober 2022 aktiven Instituts-Homepage importiert. Bilder, Formatierungen und Links sind ggf. inkorrekt oder fehlen.


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Autor:
Kiese