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Kooperative Regionalentwicklung

18. July 2018

Das Wahlmodul von Staatssekretär a. D. Michael von der Mühlen, das erstmals in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl Urban and Metropolitan Studies angeboten werden konnte (Kontakt: Anne Rabe), bot in diesem Sommersemester 20 Masterstudierenden der Vertiefungsrichtung Stadt- und Regionalentwicklungsmanagement praxisnahe Erkenntnisse über kooperative Planungsprozesse. Die Beschäftigung mit dieser Thematik erfolgte am Beispiel des Wettbewerbs „StadtUmland.NRW“, in dem die Landesregierung NRW im Jahr 2016 dazu aufrief, in freigewählten Stadtumlandverbünden Zukunftskonzepte der interkommunalen Kooperation zu entwickeln. Staatssekretär a. D. Michael von der Mühlen, der bei der Gestaltung des Wettbewerbs 2016 maßgeblich beteiligt war, gab spannende Einblicke und organisierte als Highlights zwei Exkursionen mit zahlreichen Expertengesprächen.

Die erste Exkursion führte am 15. Juni zunächst nach Bergisch Gladbach: Dort berichtete Stephan Schmickler, ehemaliger Baudezernent der Stadt Bergisch Gladbach, von der Arbeit im Stadtumlandverbund „Raumperspektive 2035“, zu dem sich die Stadt Köln und ihre rechtsrheinischen Nachbarn zusammenschlossen. Dabei stand vor allem die Frage im Fokus, wie bei hohem Siedlungsdruck und zunehmenden Verkehrsaufkommen eine integrierte Entwicklung gestaltet werden kann. Außerdem lernten die Studierenden mit der „Regionalen 2025 – Bergisches Rheinland“ ein weiteres Format in der Region kennen und erhielten von den Geschäftsführern Dr. Reimer Molitor und Thomas Kemme Einblicke in die Initialphase. Aus Governance-Perspektive war dabei neben der Formatvielfalt in der Region auch die Überlagerung verschiedener Governance-Räume interessant: Denn sowohl der Stadtumlandverbund „Raumperspektive 2035“ als auch die Regionale 2025 sind Teilregionen der Region Köln/Bonn e.V, die bereits auf eine lange Tradition regionaler Kooperation zurückblickt. Am Nachmittag ging es nach Düsseldorf ins Ministerium: Dort lernten die Studierenden in einer Diskussionsrunde die Perspektiven der Bezirks- und Landesregierung auf integrierte und kooperative Regionalentwicklung kennen. Spannende Gesprächspartner und Einblicke erwarteten die Studierenden auch bei der zweiten Exkursion am 27. Juni, bei der es um den Stadtumlandverbund „RegioNetzWerk“ der Städte Düsseldorf, Duisburg, Krefeld, Meerbusch, Ratingen und des Kreises Mettmann ging. Besucht wurde mit „Wedau“ in Duisburg eins von neun Leitprojekten der Kooperation, das durch den Projektleiter Dirk Wlocka des Duisburger Stadtplanungsamts vorgestellt wurde. Auf 90 ha eines ehemaligen Bahnbetriebsgeländes im Duisburger Süden soll ein neues Wohngebiet mit ca. 3.000 Wohneinheiten entstehen, das u. a. auch Düsseldorfer Wohnungssuchende adressiert. Ein damit eng verknüpftes, weiteres Leitprojekt ist die Reaktivierung der Ratinger Weststrecke zwischen Duisburg, Ratingen und Düsseldorf für den schienengebundenen Personennahverkehr. Anhand beider Beispiele wurde die Notwendigkeit einer integrierten Entwicklung von Siedlungs- und Verkehrsflächen einmal mehr deutlich. Spannende Einblicke in die projektorientierte Arbeitsweise auf regionaler Ebene ergab eine Diskussionsrunde mit Carsten Tum, Cornelia Zuschke und Jochen Kral, den Beigeordneten der Städte Duisburg, Düsseldorf und Ratingen.
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Autor:
Raabe