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„Einfach anklopfen“ – Julia Lippert hat eine offenes Ohr für die queere Community

27. May 2022

Personen der LGBTQIA+-Community haben jetzt am Geographischen Institut konkrete Ansprechpartner:innen, wenn sie sich über ihre spezifische Arbeits- oder Studiensituation austauschen möchten. Julia Lippert, Mitarbeiterin im Geschäftszimmer des Geographischen Instituts, ist eine dieser Kontaktpersonen und erläutert hier im Interview, warum ihr dieses Angebot wichtigt ist.
Frau Lippert, wie kommt es, dass Sie sich gerade jetzt als Gesprächspartnerin für Kolleg:innen und Studierende der queeren Community zur Verfügung stellen?
Ich bin seit einiger Zeit Gleichstellungsbeauftrage für den Bereich MTV am GI. Eine meiner Kolleginnen aus der Gleichstellungsarbeit kam auf mich zu, um zu fragen, ob wir auch Ansprechpartnerinnen für LGBTQIA+ haben bzw. ob wir das auch mit anbieten wollen. Spontan habe ich mich in einem tollen Gespräch mit Prof Pflitsch dazu bereit erklärt. Wir wollen am GI sichtbar sein! Gesicht zeigen! Flagge zeigen!
Was motiviert Sie dazu?
Ich bin ein toleranter Mensch, und diese Toleranz finde ich sehr wichtig. Mir ist es egal, welches Geschlecht, Religion, Hautfarbe, Sexualität, Zugehörigkeit oder sonstige Andersartigkeit mein Gegenüber hat: es ist ein Mensch! Alle Menschen sind gleich, kein Mensch sollte benachteiligt werden.
Was ist Ihr besonderes Anliegen in dieser Arbeit?
Jeder Mensch sollte die Möglichkeit haben, sich, natürlich innerhalb gesetzlicher und ethischer Regelungen, auszudrücken und zu leben, wie es ihm/ihr passt! Potentiale entfalten dürfen! Dies sind auch die Werte, die ich meiner fast 5-jährigen Tochter mit auf den Weg gebe. Jungs dürfen Kleider tragen und sich schminken, Mädchen brauchen nicht nur Rosa zu tragen und dürfen durchaus auch Feldbahnen und Oldtimer fahren und Kampfsport machen. Und ja: Familien gibt es auch in unterschiedlichen Konstellationen!
Ich habe in meinem familiären Umfeld und im Freundeskreis viele unterschiedliche Menschen: Trans, Bi, Schwul, Lesbisch, … Darunter leider auch Menschen, die sich auf Grund Ihres beruflichen Umfeldes nicht outen wollen bzw. können, und das finde ich erschreckend.
Als Ansprechpartnerin für LGBTQIA+ am GI möchte ich allen ein offenes Ohr anbieten.
Was bieten Sie Hilfesuchenden an?
Egal, ob einfach nur Gesprächsbedarf oder ein konkretes Problem - einfach anklopfen!

Diese Meldung wurde aus dem Archiv der bis Oktober 2022 aktiven Instituts-Homepage importiert. Bilder, Formatierungen und Links sind ggf. inkorrekt oder fehlen.